Projekt Beschreibung
Tiefgarage Lindenallee Essen
Das Bürogebäude Lindenallee 6-8 ist ein als Stahlbetonkonstruktion ausgebildetes mehrgeschossiges Bauwerk aus dem Jahr 1970 und liegt im Zentrum von Essen. Die dreigeschossige Tiefgarage unterhalb des Bürogebäudes wird über eine innenliegende Rampe als Ein- und Ausfahrt erschlossen. Aufgrund von korrosionsbedingten Schäden an der Betonbewehrung, die vornehmlich auf verkehrsbedingten Chlorideintrag zurückzuführen sind, erfolgte im Zeitraum vom April bis September 2017 die Instandsetzung der Stützen- und Wandsockel des 1. bis 3. UG sowie von Stützen- und Wandkonsolen und ausgewählten Unterzügen an den Decken im 2. und 3. UG der Tiefgarage mit kathodischem Korrosionsschutz (KKS), wobei unterschiedliche Anodensystem zum Einsatz kamen
An den Wand- und Stützensockeln wurden mischoxidbeschichtete Titanbandanoden eingesetzt, deren elektrolytische Ankopplung durch Einbettung in eine ca. 20 mm starken Schicht SPCC erfolgte. Der kathodische Schutz beschränkt sich auf den Bereich von 0 bis 50 cm über OK Boden an den Stützen und 0 bis 30 cm über OK Boden am Wandsockel, da vornehmlich in diesen Bereichen erhöhter Chlorideintrag und damit einhergehende Korrosionsschäden festgestellt wurden. Der Abstand der Titanbandanoden sowie die Entscheidung, welcher Anodentyp zum Einsatz kommt, wurde im Rahmen von Berechnungen zur Auslegung des KKS-Systems festgelegt. An den Konsolen und Unterzügen wurden sog. Stabanoden verwendet, wobei es sich ebenfalls um mischoxidbeschichtete Titananoden handelt. Durch die Montage in eigens für die Anoden hergestellten Bohrlöchern im Bauteil ist eine Tiefenwirkung des KKS möglich, was aufgrund der ermittelten Schädigung die sinnvollste Lösung darstellte. Der Entscheidung über Anzahl, Position, Länge und Abstand der Stabanoden zueinander liegen Berechnungen und Überlegungen zur Systemauslegung zugrunde.
Durch das projektspezifisch abgestimmte KKS-System mit fünf getrennten Schutzzonen ist der Korrosionsschutz der Bewehrung an den genannten Bereichen über die geplante Restnutzungsdauer von 50 Jahren sichergestellt. Voraussetzung hierfür ist die kontinuierliche Steuerung und Überwachung der Anlage über den gesamten Zeitraum.